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Damit der Stromzähler nicht heiß läuft: Mit einfachen Maßnahmen Stromkosten in der Sommerzeit um bis zu 200 Euro senken

Berlin, 22. Juni 2010 – Angesichts der dauerhaft hochsommerlichen Temperaturen kann auch der heimische Stromzähler schnell ins Schwitzen kommen. Wenn Klimaanlage, Kühlschrank und Co. wegen der Hitze auf Hochtouren laufen, steigt auch der Strombedarf erheblich an. So verwundert es kaum, dass der Stromverbrauch in der warmen Jahreszeit fast genau so hoch ist wie im restlichen Jahresverlauf. Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft liegt der Bedarf an Strom in den Monaten Juni bis September lediglich rund 7,5 Prozent unter dem Jahresdurchschnitt. An besonders heißen Tagen kann der Stromverbrauch sogar deutlich über dem ganzjährigen Mittel liegen und neue Rekordstände erreichen.

Dabei bieten sich gerade in den Sommermonaten viele Möglichkeiten, den eigenen Verbrauch mit einfachen Mitteln erheblich zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten. „Der bewusste Umgang mit Energie und gezielte stromsparende Maßnahmen können die Haushaltskasse während des Sommers um bis zu 200 Euro entlasten“ macht Energieexperte Thorsten Bohg vom unabhängigen Verbraucherportal toptarif.de (www.toptarif.de) deutlich.

1) Den Wäschetrockner in den Sommerurlaub verabschieden

Obwohl Wäschetrockner zu den wahren Energiefressern in Deutschland gehören, erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit. Rund 4 von 10 Haushalten besitzen nach Angaben des statistischen Bundesamtes ein solches Gerät. 1998 waren es noch weniger als 30 Prozent. Wer in den Sommermonaten allerdings auf die Nutzung des Wäschetrockners verzichtet und die Wäsche zum Trocknen auf die Leine hängt, kann bares Geld sparen. Je nach Modell und Bauart verbrauchen die Geräte im Zeitraum zwischen Juni und September zwischen 40 und 250 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 24 Cent pro Kilowattstunde kann der „Sommerurlaub“ des Wäschetrockners zwischen 10 und 60 Euro sparen.

2) Klimaanlage: ausgewogene Raumtemperatur und Unterstützung durch Decken-ventilation

Mobile oder stationäre Klimaanlagen sind in der aktuellen Hitzeperiode die absoluten Großverbraucher. In heißen Sommern kann der Stromverbrauch solcher Geräte schnell 500 Kilowattstunden und mehr betragen. Generell sollte die Klimaanlage nicht mit maximaler Kühlleistung arbeiten. Als optimal gelten Raumtemperaturen, die nicht mehr als 5 bis 8 Grad Celsius unter den Außentemperaturen liegen. Zusätzlich empfiehlt sich der Einsatz eines Deckenventilators, denn durch die verbesserte Luftzirkulation kann der Energiebedarf zum Kühlen erheblich gesenkt werden. Insgesamt lassen sich durch maßvolles Temperieren und den Einsatz eines Deckenventilators bis zu 50 Prozent des Stromverbrauchs oder weitere 60 Euro einsparen.

3) Voller Kühlschrank = volle Geldbörse

Kein elektrisches Haushaltsgerät ist in den deutschen Haushalten (99 Prozent) so prominent vertreten wie der Kühlschrank. Auch bietet kein anderes Gerät so viele Möglichkeiten und Anreize zum Energiesparen. „Kühl- und Gefriergeräte haben einen vergleichsweise hohen Energieverbrauch, da sie permanent in Betrieb sind“, erklärt Bohg. „Je nach Haushaltsgröße und Ausstattung beträgt der Anteil der Kühl- und Gefriergeräte am jährlichen Stromverbrauch in der Regel zwischen 10 und 20 Prozent.“

Eine erste Möglichkeit, den Verbrauch zu reduzieren, liegt in der richtigen Temperatureinstellung. Im Sommer sind Temperaturen von 7 bis 8 Grad Celsius für den Kühlschrank und -18 Grad Celsius für das Gefrierfach (Gefriertruhe) völlig ausreichend. Jedes Grad mehr hingegen bedeutet einen 6 Prozent höheren Energieaufwand. Zudem sollte der Kühlschrank an einem kühlen und schattigen Ort und möglichst nicht neben Wärmequellen wie Herd oder Backofen aufgestellt werden. Wichtig ist zudem das regelmäßige Abtauen des Geräts sowie die Überprüfung und Reinigung der Türdichtungen. Viel Energie spart darüber hinaus, wer seinen Kühlschrank voll belädt. Generell kann der Inhalt eines vollen Kühlschranks die Kälte beim Öffnen viel besser speichern als ein leeres Gerät. Zudem wird bei jedem Öffnen weniger Luft ausgetauscht, so dass der Kälteverlust insgesamt erheblich geringer ausfällt. Bereits mit diesen einfachen Mitteln kann der Energiebedarf eines Kühlschranks um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Statt 100 Kilowattstunden Stromverbrauch im Sommer für ein normales Gerät mit 250 Litern Fassungsvermögen würden nur 50 Kilowattstunden anfallen und die Haushaltskasse um weitere 12 Euro entlastet.

4) Standby-Geräte konsequent vom Netz nehmen

Im Haushalt sind Standby-Geräte die unsichtbaren Energiefresser. Mit dem höheren technischen Ausstattungsgrad der Haushalte steigt auch der permanente Energieverlust durch den Standby-Betrieb. Zwar ist der Verbrauch der meisten Geräte im Standby-Modus mit ein paar Watt vergleichsweise gering. In der Summe kann es über einen längeren Zeitraum gesehen aber sehr teuer werden. Bei 50 Watt permanenter Standby-Leistung verpufft jeden Tag die Energie eines kompletten Waschgangs. In der warmen Jahreszeit von Juni bis September kommt so ein Standby-Verbrauch von knapp 150 Kilowattstunden zusammen. Bereits mit einfachen Schaltersteckdosen aus dem Baumarkt oder Elektrohandel lässt sich schnell Abhilfe schaffen. Die Stromkosten können auf diese Weise um weitere 35 Euro gedrückt werden.

5) „Stecker ziehen“ im Urlaub und bei Reisen

Vor der Fahrt in den Sommerurlaub empfiehlt es sich, möglichst viele Geräte auszuschalten und von der Steckdose zu trennen. Egal ob Telefon, Fax, Ladegeräte oder WLAN-Router, was während der Abwesenheit nicht unbedingt am Netz bleiben muss, sollte komplett abgeschaltet werden. Wie bei Standby-Geräten lässt sich so der heimische Energieverbrauch während der Reise erheblich reduzieren. Zudem kann der längere Urlaub zum Abtauen des Kühlschranks genutzt werden. Je nach technischem Ausstattungsgrad und Haushaltsgröße lassen sich durch das konsequente Trennen der Geräte vom Netz zwischen 10 und 25 Euro pro Urlaubswoche einsparen.

6) Tipps beim Neukauf von Geräten

Beim Kauf eines neuen elektrischen Geräts sollte das Hauptaugenmerk neben dem Preis auf den jeweiligen Verbrauchswerten liegen. „Dabei ist die angegebene Energieeffizienzklasse das wichtigste Kriterium, an dem sich Verbraucher orientieren können“, so Bohg.

Eine der wichtigsten Neuerungen in diesem Zusammenhang: Seit 01. Juli dürfen nur noch Kühl- und Gefriergeräte verkauft werden, deren Stromverbrauch mindestens den Ansprüchen der Klasse A genügt. Ein Gerät der Klasse A+++ benötigt dabei rund 60 Prozent weniger Energie als ein vergleichbares Gerät der Klasse A. Ein Kühlschrank der höchsten Energieeffizienzklasse kann somit über eine Lebensdauer von 10 Jahren zwischen 300 und 400 Euro an Stromkosten gegenüber einem Standardmodell sparen.

Beim Neukauf von Wäschetrocknern empfiehlt sich die Wahl von Geräten mit Wärmepumpentechnik. Solche Trockner der Energieeffizienzklasse A verbrauchen etwa 50 Prozent weniger Energie als herkömmliche Modelle. Auch Geräte mit Gasbrenner gelten als sehr effizient. Allerdings gibt es für diese Modelle zur Zeit noch keine EU-Label.

Bei Klimaanlagen ist vom Kauf und Einsatz mobiler Klimageräte weitestgehend abzuraten. Im Vergleich zu zweiteiligen Split-Anlagen arbeiten die mobilen Geräte erheblich ineffizienter, da die warme Luft in der Regel über einen Abluftschlauch durch ein geöffnetes Fenster nach draußen befördert werden muss. Im Prinzip tritt hier der gleiche unökonomische Effekt wie beim Heizen im Winter mit geöffneten Fenstern auf – nur umgekehrt. Warme Außenluft strömt permanent zurück in den Raum, was den Arbeitsbedarf des mobilen Klimagerätes zusätzlich steigert und den Kühleffekt teilweise oder gänzlich aufhebt.

7) Anbieterwechsel spart ein Fünftel der Stromkosten

Eine weitere Möglichkeit für Verbraucher, die hohen Stromkosten zu reduzieren, besteht durch den Wechsel zu günstigen Stromanbietern. „In der Regel sind günstige Wettbewerber rund 15 bis 20 Prozent günstiger als der örtliche Versorger“, hebt Bohg hervor. „In vielen Fällen lassen sich durch die Wahl eines neuen Anbieters mehrere Hundert Euro im Jahr sparen.“ Dabei ist die weitverbreitete Angst vor einer Unterbrechung der Versorgung völlig unbegründet, da der Kunde während des gesamten Wechselprozesses gesetzlich gesichert ist. In diesem Sinne handelt es sich beim Anbieterwechsel um eine rein formelle Angelegenheit, im Zuge derer keine Änderungen an der Leitung oder dem Zähler vorgenommen werden.

Durch Verbraucherportale wie toptarif.de (www.toptarif.de/strom) oder kostenlose Service-Hotlines wie 0800 – 10 30 499 können sich Verbraucher schnell und unkompliziert über Alternativen in ihrer Region informieren und kostenlos zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln.

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